Deutsche Börse beendet Handel mit Cannabis-Aktien

Für manchen waren es aussichtsreiche Papiere: Anleger können nur noch bis Ende September an der Deutschen Börse mit Cannabis-Aktien handeln. Der Grund dafür befindet sich in Luxemburg.

Die Deutsche Börse wird den Handel mit Cannabis-Aktien einstellen. Ihre für Wertpapierabwicklung und -verwahrung zuständige Tochtergesellschaft Clearstream wird die Titel von Unternehmen, die Cannabis produzieren, vom 28. September an vom Handel aussetzen. Grund ist eine neue Vorgabe aus Luxemburg, wie die dort ansässige Clearstream bekanntgab. Die dortige Börsenaufsicht CSSF hat den Handel mit Cannabis-Aktien als illegal eingestuft. In Luxemburg ist der Besitz und Konsum von Cannabis-Produkten wie zum Beispiel Marihuana (Gras) oder Haschisch verboten.

Die Einstellung des Aktienhandels betrifft 145 Unternehmen. Darunter befinden sich auch Hersteller, die sich auf medizinisches Cannabis konzentrieren. Jedoch muss der Schwerpunkt des Geschäfts der Unternehmen auf Cannabis liegen. Pharmakonzerne, die Medikamente mit Cannabis herstellen, zählen nicht dazu. Eingestellt wird der Handel mit Aktien unter anderem von Aphria, Aurora Cannabis, Canopy Growth, Emerald Health Therpautics, Marapharm oder Notis Global.

Vor allem in Kanada, wo Cannabis nun freigeben wird, hat die Kursentwicklung dieser Aktien für Aufsehen gesorgt. So hat der Titel von Canopy in diesem Jahr fast 40 Prozent an Wert gewonnen. Dagegen ist der Aktienkurs von Aphria um 30 Prozent gefallen. Beide Unternehmen haben sich auf medizinisches Cannabis konzentriert. Canopy hat einen Börsenwert von umgerechnet 5,3 Milliarden Euro, Aphria von 1,7 Milliarden Euro.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.6.2018

Deutsche Börse beendet Handel mit Cannabis-Aktien

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