Bei welchen Krankheiten kann medizinisches Cannabis angewendet werden?​

Da Cannabis ein breites und vielfältiges therapeutisches Spektrum hat, ist es grundsätzlich zu begrüßen, dass medizinisches Cannabis durch die im Gesetz offen gehaltene Formulierung relativ frei verschrieben werden kann. Die Entscheidung, ob Cannabis als Medizin eingesetzt werden soll, liegt allein im Ermessen des Arztes in Absprache mit dem Patienten. Das wird natürlich nur der Fall sein, wenn der Arzt Hinweise auf eine Wirkung von Cannabis bei der entsprechenden Krankheit findet.

Es gibt also keinen expliziten Ausschlusskatalog von Krankheiten, für die medizinisches Cannabis angewendet werden kann.

Anhaltspunkt dafür kann die Liste von Krankheiten sein, für die das BfArM bis zur Gesetzesänderung Ausnahmegenehmigungen erteilt hat:

Häufig:

• chronische Schmerzen 
• Multiple Sklerose 
• Tourette-Syndrom 
• depressive Störungen 
• ADHS

Außerdem:

• Allergische Diathese 
• Angststörung 
• Appetitlosigkeit und Abmagerung 
• Armplexusparese 
• Arthrose 
• Asthma 
• Autismus 
• Barrett-Ösophagus 
• Blasenkrämpfe 
• Blepharospasmus 
• Borderline-Störung 
• Borreliose 
• Chronische Polyarthritis 
• Chronisches Müdigkeitssyndrom 
• Schmerzsyndrom nach Polytrauma 
• Chronisches Wirbelsäulensyndrom 
• Cluster-Kopfschmerzen 
• Colitis ulcerosa 
• Epilepsie 
• Failed-back-surgery-Syndrom 
• Fibromyalgie 
• Hereditäre motorisch-sensible Neuropathie mit Schmerzzuständen und Spasmen 
• HIV-Infektion 
• HWS- und LWS-Syndrom 
• Hyperhidrosis 
• Kopfschmerzen 
• Lumbalgie 
• Lupus erythematodes 
• Migraine accompagnée 
• Migräne 
• Mitochondropathie 
• Morbus Bechterew 
• Morbus Crohn 
• Morbus Scheuermann 
• Morbus Still 
• Morbus Sudeck 
• Neurodermitis 
• Paroxysmale nonkinesiogene Dyskinese (PNKD) 
• Polyneuropathie 
• Posner-Schlossmann-Syndrom 
• Posttraumatische Belastungsstörung 
• Psoriasis (Schuppenflechte) 
• Reizdarm 
• Rheuma (rheumatoide Arthritis) 
• Sarkoidose 
• Schlafstörungen 
• Schmerzhafte Spastik bei Syringomyelie 
• Systemische Sklerodermie 
• Tetraspastik nach infantiler Cerebralparese 
• Thalamussyndrom 
• Thrombangitis obliterans 
• Tics 
• Tinnitus 
• Trichotillomanie 
• Urtikaria unklarer Genese 
• Zervikobrachialgie 
• Folgen von Schädel-Hirn-Trauma 
• Zwangsstörung

Allerdings gilt: Cannabis ist kein Wundermittel und hilft nicht allen Patienten! Insbesondere Patienten mit einem hohen Risiko für Psychosen oder Vorerkrankungen am Herzen müssen beim Konsum von Cannabis Vorsicht walten lassen. Generell ist eine ärztlich begleitete, gezielt durchgeführte Anwendung von Cannabis immer einer selbst organisierten Anwendung vorzuziehen. Auf Grund der jahrzehntelang blockierten Forschung und des fehlenden staatlichen Interesses an einer verstärkten Anwendung erfahren viele Patienten aber oft erst durch eigene Experimente, dass Cannabis ihnen hilft.

Deutscher Hanfverband

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